Joker verkaufen sich in Straubing teuer

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Ohne Punkte, aber mit erhobenem Haupt traten die Joker die Heimreise aus Straubing an. Zwar verloren sie die Partie gegen die (l http://www.straubing-tigers.de/ Straubing Tigers l) mit 4:2, aber mit ein wenig mehr Cleverness und Glück wäre der eine oder andere Punkt mir im Reisegepäck gewesen. Die Joker begannen die Partie schwungvoll, drei Wechsel sah alles gut aus, doch Straubing bewies schnell, das der Unterschied zwischen Spitzenmannschaft und gehobenen Mittelfeld vor allem in der Kaltschnäuzigkeit und Cleverness liegt. Schon der erste gefährliche Angriff der Gastgeber führte zum Torerfolg. Die Abwehr des ESVK war ein wenig zu weit aufgerückt, Trevor Gallant bewies Übersicht und hob die Scheibe über die Jokerabwehr, so dass Jason Dunham freie Bahn auf den heute erneut sehr guten Christian Baader hatte und diesem keine Chance lies. Der ESVK wirkte nur kurz geschockt und fand schnell wieder ins Spiel zurück und hatte leichte optische Vorteile, doch die Tigers standen in der Defensive sehr gut und kamen immer wieder zu Gegenstößen, die sie schnell und zielgerichtet ausführten. Es entwickelte sich ein schnelles und schönes Eishockeyspiel nur die Torszenen waren auf beiden Seiten Mangelware. Glück hatte der Aufstiegsaspirant in der zehnten Minute, als Auger aus der Distanz nur den Pfosten traf. Das Glück wechselte dann in Minute 15, als Baader einen Schuss aus spitzem Winkel gerade noch an die Latte bugsierte. In der 19. Minute bewiesen die Straubinger erneut ihre Kaltschnäuzigkeit, bei 4 gg. 4 ließen die Joker dem Gegner zu viel Platz, diese nutzten dies vorbildlich, spielten Gallant frei, der dann aus dem Zentrum des Drittels frei zum Schuss kam und Baader keine Chance lies. In der Pause schien das ESVK Trainergespann die richtigen Worte gefunden zu haben, zum großen Erstaunen aller Straubinger spielte der ESVK die Hausherren förmlich an die Wand. Straubing konnte meist nur mit Icings für Entlastung sorgen, nur gelegentlich kamen sie vor das Tor von Christian Baader, waren dann aber brandgefährlich, doch Baader hielt vorzüglich. „Wir konnten aus unserer Überlegenheit jedoch kein Kapital schlagen“ bilanzierte Ustorf nach Spielende. Genau das war auch das Problem der Joker. Straubing stand zwar mit dem Rücken zur Wand, aber den Jokern gelang es nicht, die dicht gestaffelte Defensive der Tigers zu überwinden. Den hochverdienten Anschlusstreffer muss EHC-Keeper Bales auf seine Kappe nehmen. Bales wollte einen tief gespielten Puck von Schmiedle aufnehmen, agierte dabei aber viel zu lässig und lenkte die sich die Scheibe mit der Rückhand durch die Beine ins Tor. „Ich mache Mike Bales wegen dem Gegentreffer keine Vorwürfe, so was passiert, er hat sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen und den Rest des Spiels gute Paraden gezeigt“ zeigte sich Tigers-Coach Draisaitl nach dem Spiel versöhnlich. Dem ESV gab der Anschluss noch mehr Auftrieb und endlich hatte man auch Torchancen. Pech hatte Nick Deschenes in der 27. Minute, aus aussichtsreicher Position wollte er schnell abschließen, doch sein Schläger brach und aus der Joker-Chance wurde ein gefährlicher Konter, den Baader jedoch bravourös entschärfte. In der 31. Minute scheiterte dann Marius Steinert nach tollten Zuspiel von Thomas Holzmann an Mike Bales. Die drückende Überlegenheit der Joker zwang Straubings Trainer Draisaitl zu einer Auszeit, doch seine Schützlinge konnten sich nicht aus dem Würgegriff der Joker befreien. Der ESV setzte Straubing weiter unter Druck, nur im Abschluss haperte es weiter. Pech hatte Andi Kleinheinz in der 35. Minute, im Fallen verfehlte er das fast frei Tor nur um Zentimeter. So ging es mit einer für die Hausherren schmeichelhaften Führung in die zweite Pause. Das Schlussdrittel begann dann gleich mit der Erlösung für die Gastgeber. Die Joker waren wohl noch nicht im Geiste voll auf dem Eis, schon stand es 3:1. Batherson gewann das Anspielbully, bewegte sich sofort Richtung ESVK-Drittel, die Joker agierten ein wenig zu statisch und Borberg passte mustergültig auf den freien Batherson, der sich alleine vor Baader nicht zweimal bitten lies und für die Vorentscheidung sorgte. Die Joker steckten trotzdem nicht auf, aber Straubing machte hinten die Schotten dicht. In der 50. Minute fiel dann die endgültige Entscheidung, der gut leitende Schiri Hascher gab Bohdan Kozacka etwas überzogene zwei Minuten und die Gastgeber zeigten zum ersten Male an diesem Abend ein überzeugendes Powerplay und erzielten drei Sekunden nach Ablauf der Überzahl ihren vierten Treffer. Kurz vor Spielende traf dann noch JJ Jackson für den ESVK in Überzahl, dieser Treffer war aber nur noch Ergebniskorrektur. Alles in allem zeigte der ESVK, dass er auch auswärts gegen Spitzenteams alles andere als das prognostizierte Kanonenfutter ist. Ein wenig mehr Glück und Cleverness und man hätte dem nächsten Spitzenteam ein Bein gestellt. Gegen zwei Spitzenteams der Liga an einem Wochenende zwei Punkte geholt, dass soll die Konkurrenz erst einmal nachmachen. Auf jeden Fall darf man sich schon auf den nächsten Heimauftritt gegen Schwenningen am kommenden Freitag freuen.

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