Joker siegen im Krimi nach 69 Minuten in der Overtime

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Im bestens gefüllten Stadion in Peiting konnten die Gastgeber wie erwartet jede Menge Kaufbeurer Anhänger begrüßen, die wohl auch die Mehrheit an diesem Abend stellten. Nach einem ausgeglichenen und äußerst spannenden Spiel sicherte Emil Ekblad nach etwas mehr als 68 Minuten den Jokern in der Verlängerung in Überzahl den Sieg. Die 2.341 Zuschauern wurden sogleich mit einer folkloristischen Einlage auf das Nachbarschaftsduell eingestimmt. Das Spiel allerdings begann mit ein paar Minuten Verspätung - zu viele Anhänger standen noch vor der Tür. Bei den Jokern ersetzte Andreas Neumann den fehlenden Stefan Mayer. Nach vorsichtigem Beginn waren es die Gastgeber, die die erste große Chance durch Top-Scorer Dibelka hatten, doch Leo Conti war auf dem Posten. Wenig später zielte Simon Barg knapp neben das Tor. Sobald dieses Duo auf dem Eis war, hatte die Joker-Verteidigung Schwerstarbeit zu verrichten. Doch auch mit zunehmender Spielzeit merkte man, dass die Kaufbeurer darauf hervorragend eingestellt waren. Vor allem in Unterzahl agierten die Joker an diesem Abend bärenstark und ließen das sonst so starke Powerplay der Elche kaum zur Entfaltung kommen. Nach etwas mehr als neun Minuten zog Rob McFeeters in Überzahl auf und davon, fand allerdings in Peitings Goalie Stefan Vajs seinen Meister. Zwar fand den Jokern anfangs mit einem Mann mehr auf dem Eis recht wenig ein, doch auch die Gastgeber zeigten sich in solchen Situationen nicht gerade kreativer. War im ersten Drittel noch ein Abtasten erkennbar, so nahm das Spiel im Mittelabschnitt an Fahrt auf. Und dies vor allem auf Seiten der Gäste. Nachdem die Joker kurz zuvor in Überzahl eine 2 gegen 1 Situation vergaben, machte es Jordan Webb Sekunden später viel besser, als er um das Tor fuhr und in den Slot auf Sturmpartner McFeeters paßte, der nur noch die Kelle zum 0:1 hinhalten brauchte. Nur zwei Minuten später luchste der starke Webb einem Peitinger Verteidiger die Scheibe ab, wartete noch geschickt ab und versenkte zum vielumjubelten 0:2 in die Maschen. Doch lang konnten sich die zahlreich mitgereisten Jokerfans nicht über die Führung freuen. Nur eine halbe Minute später verkürzte Ales Kreuzer mit einer Einzelaktion, nachdem ein Kaufbeurer Spieler geschlafen hatte. Aufregung gab es nur drei Minuten später, als Schiedsrichter Brüggemann bei einer unübersichtlichen Situation sofort auf Tor entschied. War der Puck wirklich hinter der Linie? Es halt alles nichts, der Treffer von Simon Barg, dem zwei Fehler in der Kaufbeurer Hintermannschaft voraus gingen, zählte. Doch die Joker ließen sich davon nicht beirren und spielten konzentriert weiter. Doch weder Bogdan Selea noch Kevin Saurette mit einer feinen Einzelleistung in Unterzahl konnten weitere Treffer verbuchen. Auch Daniel Schury prüfte Stefan Vajs, der bei seinem Schuß ungewohnte Schwächen zeigte und diesen nach vorn abprallen ließ. Allerdings bereinigten seine Vorderleute diese brenzlige Situation im Anschluß. Kurz vor Ende des Drittels lag den Jokerfans bereits der Torschrei auf den Lippen, nachdem der Puck von McFeeters ans Außennetz prallte. Zwar mussten die Joker Anfang des Schlußabschnitts bange Minuten überstehen, als Peiting zweimal im Powerplay agieren durfte, doch die Unterzahlstärke der Kaufbeurer war heute der Schlüssel zum Erfolg. Allerdings sorgte der nicht mehr ganz so souverän agierende Schiedsrichter Brüggemann für so manche Diskussion auf Seiten beider Trainer. Mit zunehmender Spielzeit stieg natürlich auch die Spannung, wer dieses brisante Nachbarschaftsduell in den Play-Offs für sich entscheiden würde. Zwar hatten beiden Mannschaften noch die ein oder andere Chance, doch zeigten sich beide Torhüter in Bestform. In der Overtime hieß es nun: Alles oder nichts! Plötzlich schienen die Gastgeber Angst vor der eigenen Courage zu haben. Die Joker gaben Gas, hatten Chancen im Minutentakt und wollten die Entscheidung erzwingen. Als sich mit einer Strafzeit für die Hausherren die große Möglichkeit zur Entscheidung ergab, konnten die Joker zunächst kein Kapital daraus schlagen. Im Gegenteil: Als Peitings Vavrusa einen Gegenangriff startete, wurde er von Daniel Rau spektakulär gelegt. Schiedsrichter Brüggemann entschied regelgerecht nicht nur für Strafe für Rau, sondern auch für Vavrusa wegen Unsportlichkeit. So ging es mit vier gegen drei weiter. Die Joker schnürten nun die Gastgeber in deren Drittel ein und nachdem Jordan Webb zwei Peitinger auf sich zog und überlegt auf Emil Ekblad passte, musste dieser nur noch zur Entscheidung abziehen. Das Eisstadion glich nun einem Tollhaus. Die über Tausend Jokerfans feierten minutenlang diesen so wichtigen Auswärtssieg in dieser Serie. Nun sehen sich beide Kontrahenten am kommenden Sonntag zum zweiten Spiel dieses Finales, welches erneut viel Spannung verspricht.

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