Joker verabschieden sich erhobenen Hauptes von ihren Fans

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Eine tolle erste Saison als Aufsteiger in die 2. Bundesliga endete für die Kaufbeurer Buron Joker mit einer 3:4-Niederlage vor nur 1.875 Zuschauern gegen den Vorrundenmeister Schwenninger Wild Wings. Dabei waren die Gastgeber drauf und dran, den Schwarzwäldern die erste Niederlage beizubringen und damit ein fünftes Spiel am kommenden Donnerstag zu erzwingen. Zu Beginn tasteten sich beide Teams erst einmal ab. Die Wild Wings mußten angesichts einer sicheren 3:0-Führung nach Spielen nicht stürmen und die Joker wollten keinesfalls ins offene Messer laufen. Die erste gefährliche Situation bescherte Jason Pinizzotto den Jokern, als er einen Paß von Ryan Gaucher in Richtung Gehäuse von Thomas Tragust abfälschte. Auf der Gegenseite prüfte Jakub Körner mit einer Direktabnahme Torhüter Silverthorn. Nachdem die Joker die erste Unterzahl schadenfrei überstanden hatten, plätscherte das Spiel so vor sich hin. Erst kurz vor der ersten Sirene wurde es noch einmal lebendig. Als Markus Schröder eine Strafe absaß, gelang Mike Wehrstedt per Abstauber, nachdem Jordan Webb noch an Silverthorn gescheitert war, die 1:0 Führung. Im Mittelabschnitt hatten die Joker Oberwasser. Robert Paule setzte gegen Matthias Forster einen seiner krachenden Checks an. Und die Joker schlugen erneut im Powerplay zu. Daniel Oppolzer traf Torhüter Silverthorn auf dem falschen Fuß und brachte den Puck im kurzen Eck zur 2:0-Führung unter. Jetzt waren die Joker wie entfesselt. Dominic Krabbats Schuß konnte Silverthorn nur abprallen lassen. Toni Saal und Go Tanaka versuchten sich im Nachschuß und der kleine Japaner brachte die Scheibe zum 3:0 im Tor unter. Direkt im Anschluß mußte die Joker-Abwehr gegen aufwachende Wild Wings Schwerstarbeit verrichten, um nicht den Anschlußtreffer zu kassieren. Wenige Sekunden vor der Pausensirene war es allerdings doch geschehen. Nach einem groben Schnitzer von Jakub Körner, der Maximilian Hofbauer die Scheibe servierte, gelang den Wild Wings der Anschlußtreffer zum 3:1. Im letzten Drittel schienen die Gäste so richtig aufzuwachen und wurden durch eine Kaufbeurer Strafzeit begünstigt. Ryan Gaucher täuschte einen Schußversuch an, fuhr um den Kasten und traf per Bauerntrick zum 3:2 nach nur 100 Sekunden. Daniel Oppolzer hätte für Beruhigung unter den Joker-Anhängern sorgen können, als er plötzlich allein vor Torhüter Silverthorn auftauchte, allerdings am guten Keeper scheiterte. Doch der Ausgleich lag nun in der Luft. Matthias Forster und Markus Schröder zielten innerhalb weniger Sekunden äußerst knapp am Kaufbeurer Kasten vorbei. Beide Mannschaften kämpften nun mit offenem Visier, da auch Dominic Krabbat auf der anderen Seite eine sehr gute Chance hatte. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde der Druck der Wild Wings immer größer. Beinahe wäre es in der 46. Minute so weit gewesen, doch Go Tanaka rutschte mit letzter Kraft in einen Paßversuch. Im Anschluß daran wollte Ken Latta mit einer Auszeit seinem aufopferungsvoll kämpfenden Team eine Verschnaufpause gönnen. Doch dies störte die Angriffsbemühungen des Vorrundensiegers keineswegs. Markus Schröder gelang schließlich der mittlerweile verdiente Ausgleich, als er einen Paß von Matthias Forster über die Linie drückte. Es brauchte einige Minuten, bis sich die Joker von diesem Schock erholt hatten. Go Tanaka und Rob McFeeters hätten die Gastgeber durchaus wieder in Führung bringen können. Doch rund vier Minuten vor Schluß machte sich die größere Cleverness und wohl auch die größeren Kraftreserven der Gäste bemerkbar. Patrick Geiger verwertete einen Querpaß von Dominik Quinlan unter großem Jubel der Gästefans zum 3:4. Diesen Nackenschlag verdauten die Gastgeber allerdings nicht mehr und hatten dem nichts mehr hinzuzusetzen, obwohl Thomas Tragust sein Gehäuse zu Gunsten eines sechsten Feldspielers noch verließ. Damit sind die Joker nach insgesamt vier teil sehr knappen Niederlagen gegen den Topfavoriten der 2. Bundesliga leider ausgeschieden. Dennoch sagen die Fans nach dem Spiel "Wir sind stolz auf unser Team" und dankten diesem für eine tolle Saison. Gästetrainer Axel Kammerer zeigte sich erleichtert über das Weiterkommen seiner Truppe. Er hatte sein Team gut beginnen sehen. Allerdings war der Drei-Tor-Rückstand durchaus berechtig. Nach dem Anschlußtreffer habe seine Mannschaft eine Aufholjagd gestartet. Ein Sonderlob hatte er für seine vierte Reihe übrig, die nicht nur in diesem Spiel äußerst produktiv agierte. Die Joker, denen er eine tolle Saison mit anschließenden guten Play-Offs attestierte, hätten seiner Mannschaft alles abverlangt. Ken Latta gratulierte seinem Pendant auf Schwenninger Seite zum Weiterkommen und sprach von einem verdienten Sieg für die Gäste. Sein Team habe vierzig Minuten gutes Eishockey gespielt, wäre dann aber im letzten Drittel arg ins Schwimmen geraten. Auch wenn die Niederlage an ihm nagte, zeigte er sich zufrieden und stolz auf sein Team.

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