Kaufbeuren im Ausnahmezustand

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Mit einem verdienten 4:2 Sieg holten sich die Buron Joker mit dem dritten Erfolg über Vorrundensieger Peiting die Meisterschaft der Südgruppe der Oberliga und steigen somit definitiv in die 2. Bundesliga auf. Vor ausverkauftem Haus kannte die Stimmung bereits Minuten vor Schluß keine Grenzen. Den Gastgebern merkte man gleich von der ersten Sekunde an, dass sie vor 4.600 Zuschauern unbedingt den dritten Sieg zur Meisterschaft einfahren wollten. Zwar hatten die Gäste die erste nennenswerte Szene durch Eichberger, die Conti entschärfte, doch quasi im Gegenzug zog McFeeters einfach mal trocken ab und der Puck fand den Weg zum 1:0 ins Tor. Auch die nächsten Chancen wurden auf Kaufbeurer Seite notiert. Nachdem sich Daniel Schury allein durchgesetzt hatte, vergab dieser ebenso wie Benjamin Röhling im Nachschuß. Im Anschluß vergab der seltsam leitende Hauptschiedsrichter Sicorschi eine äußerst fragwürdige Strafzeit gegen Bogdan Selea, die die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste durch ein schönes Tor von Keppeler zum Ausgleich nutzten. Doch davon ließen sich die Gastgeber nicht beirren und berannten weiterhin das von Stefan Vajs erneut hervorragend gehütete Tor. Nachdem Daniel Oppolzer einer Hereingabe noch knapp verfehlte, setzte sich Daniel Schury wenig später erneut per Solo durch und ließ dem Peitinger Keeper mit der Rückhand zum 2:1 nicht den Hauch einer Chance. Als auch die Joker in den Genuß eines Überzahlspiels kamen, ergab sich kurze Zeit später die hervorragende Möglichkeit, die Führung weiter auszubauen, als erneut ein Peitinger auf die Strafbank wanderte. Doch mit zwei Mann mehr auf dem Eis wollte nicht so recht viel Zählbares gelingen. Als die Peitinger wieder zu viert waren, zog Kevin Saurette von der linken Position einfach einmal ab und Derek Switzer verwertete den Abpraller unter großem Jubel der Zuschauer zum 3:1. Nun herrschte natürlich beste Stimmung in der SparkassenArena, da auch die Joker weiterhin nicht nachließen. Sogar in Unterzahl sorgte das Duo Switzer/Webb für genug Torgefahr vor dem Peitinger Kasten. Weitere Tore sollten in diesem Abschnitt allerdings nicht mehr fallen. Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts lief das Spiel rauf und runter mt Chancen auf beiden Seiten. Die Gäste dachten gar nicht daran, sich hier aufzugeben und wurden schließlich mit dem Anschlußtreffer zum 3:2 durch Kreuzer belohnt. Kurz vor "Halbzeit" hatten Klaus Müller und Markus Keppeler gar den Ausgleich auf dem Schläger. Wenig später musste Daniel Rau bei eigener Überzahl in höchster Not gegen zwei Gästeakteure klären. Als Peiting wieder komplett war, wäre beinahe Hubert Schöpf alleine auf Leo Conti zugelaufen. Doch dem gerade von der Strafbank gekommenen Verteidiger rutschte der Puck unter dem Schläger durch. Diese Aktionen schienen den Gastgebern klargemacht zu haben, dass dieses Spiel noch längst nicht gewonnen war. Jordan Webb scheiterte im Anschluß gleich zweimal innerhalb von wenigen Sekunden am Peitinger Goalie. Als der überragende Kaufbeurer Stürmer in Unterzahl allein auf den Keeper fuhr und unfair gelegt wurde, entschied Schiedsrichter Sicorschi regelgerecht auf Penalty. Und der coole Kanadier behielt im entscheidenden Finalspiel vor 4.600 Zuschauern die Nerven und verwandelte mit einer traumwandlerischen Sicherheit durch die Beine von Vajs zum 4:2. Nun bebte die altehrwürdige SparkassenArena. Nachdem Bogdan Selea wieder von der Strafbank zurück war, bediente er den sträflich vor dem Tor alleingelassenen Schury, der allerdings den Puck nicht rechtzeitig unter Kontrolle bringen konnte. Zwar testeten beiden Mannschaften bis Drittelende noch einmal die Tornetze, doch beide trafen diese nur von der falschen Seite. Leo Conti verhinderte gleich zu Beginn des letzten Drittels den Anschlußtreffer gegen den starken Eichberger. Wenige Sekunden später blockte Play-Off-Monster Emil Ekblad im letzten Moment einen Schlagschuss. Zwar hatten beide Mannschaften noch weitere Möglichkeiten, doch vor allem von Kaufbeurer Seite wurde jetzt nur noch das Nötigste getan und die Scheibe meist tief gespielt. Und so brachten die Joker souverän die Führung über die Zeit und konnten dementsprechend nach dem Spiel feiern. Beide Mannschaften erhielten von ESBG-Vizepräsident Erich Weißhaupt Medaillen und einen Pokal. Anschließend feierten die Fans beide Mannschaften, denn auch die Peitinger hatten eine insgesamt sensationelle Saison gespielt. Nachdem beide Trainer, Bleicher und Latta, eine Bierdusche verpaßt bekamen, wurden schließlich die Stadiontore geöffnet und der Jubel kannte keine Grenzen. Die Kaufbeurer sind endlich am Ziel ihrer vor der Saison ausgesprochenen Aktion "Operation Aufstieg".

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