ESVK trotzt dem Meister einen Punkt ab

Joker zeigen starke Leistung gegen Bietigheim, verlieren aber 2:3 in der Verlängerung


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Ganz nah dran an einem Sieg war der ESV Kaufbeuren im Spiel gegen den amtierenden DEL2-Meister, die Bietigheim Steelers. Vor 1416 Zuschauern zeigten die Joker einen leidenschaftlichen Kampf und trotzen den Steelers letztlich ein Unentschieden nach 60 Minuten ab; in der Verlängerung sicherten sich dann die Gäste den Zusatzpunkt. ESVK-Coach Mike Muller konnte dabei auf einen kompletten Kader zurückgreifen, der am Fuß verletzte Schmidle stellte sich in den Dienst der Mannschaft, Lucas und Lautenbacher kamen beim Kooperationspartner in Sonthofen zum Einsatz.

Der ESVK kam mit viel Geschwindigkeit in die Begegnung, hatte bereits in der ersten Minute die erste Tormöglichkeit, doch Menge scheiterte am Torwart, und war in den Anfangsminuten auch in der Defensive hellwach. Dies ging so lange gut, bis die Steelers erstmals mit einem Mann mehr agieren konnten und in der fünften Spielminute durch einen wunderbar herausgespielten Treffer von Auger in Führung gingen. In den folgenden Minuten diktierten die Gäste das Geschehen, aber auch die Joker konnten immer wieder Nadelstiche in Richtung Steelers-Torwart Martinovic setzen, die im Abschluss jedoch nicht zwingend genug waren. Auf Bietigheimer Seite fälschte Sommerfeld in der 10. Minute einen Auger-Schuss höchst gefährlich ab, die Puck streifte nur wenige Zentimeter am Pfosten vorbei. Gerade als die Kaufbeurer nach einem guten Wechsel der vierten Reihe auch offensiv besser ins Spiel kamen, hatten die Gäste erneut die Möglichkeit ihre Überzahlstärke zu demonstrieren: in der 19. Minute wurde Sommerfeld an der blauen Linie freigespielt und schloss direkt zum 0:2 ab. Stefan Vajs war die Sicht verstellt und damit ohne Abwehrchance. Als sich alle schon auf die Drittelpause einstellten, gelang Oppolzer, der nach einem gewonnenen Bully von St. Jacques in der Offensivzone frei zu Schuss kam, der Anschlusstreffer zum 1:2.

Das Mitteldrittel begann mit einem Sturmlauf der Bietigheimer, bei dem der ESVK teilweise große Probleme hatte, sich aus dem eigenen Drittel zu befreien. Aber auch in dieser Phase war für die Steelers spätestens beim starken Vajs Endstation, meist blieb man schon vorher an einem Kaufbeurer Verteidiger hängen. In der 26. Minute hatten Oppolzer und Burnell die bis dahin größte Möglichkeit der Joker im zweiten Drittel. Ersterer blockte im eigenen Drittel einen Schuss, woraus sich eine 2 auf 1 Situation ergab, bei deren Abschluss Oppolzers Pass zu unsauber zum mitgelaufenen Burnell gespielt wurde. Eine ähnliche Situation ergab sich nur wenige Sekunden später, aber auch Fröhlich konnte Menge nicht präzise genug anspielen. Zur "Halbzeit" des Spiels wurde es für den ESV Kaufbeuren gleich doppelt gefährlich: erst tankte sich der agile Sommerfeld durch die Kaufbeurer Verteidigung, fand aber in Vajs seinen Meister, dann fälscchte Pinizzotto gefährlich vor dem Tor ab - aber auch war Stefan Vajs zur Stelle. Die erste Überzahlsituation für den ESVK nutze Jannik Woidtke in der 35. Spielminute, der zuvor von Burnell an der Blauen angespielt wurde und mit einem Direktschuss abschloss. Die Joker blieben nach dem 2:2 weiterhin am Drücker und zogen wenige Augenblicke später die nächste Strafe, die allerdings nichts Zählbares einbrachte. Die letzten Augenblicke des zweiten Drittels gehörten dann wieder den Gästen, doch weder Prommersberger noch Wrigley brachten ihre Schüsse im Tor unter.

Auch im letzten Drittel waren beide Teams ebenbürtig, und hatten mehrere gute Tormöglichkeiten. Die erste hatte Max Schmidle in der 42. Minute als einen Schlenzer von Baldwin höchst gefährlich abfälschte, das Tor aber um Millimeter verfehlte. Vier Minuten später kominierten sich Schoofs und Pinizzotto zur nächsten Großchance, aber wie so oft machte auch hier der - eigentlich schon geschlagene - Vajs die Chance zunichte. Weitere drei Minuten später reagierte Vajs zum dritten Mal erstklassig gegen Pinizzotto, der in der 55. Minute erneut am eigentlich schon geschlagenen Vajs scheiterte. Drei Minuten vor Schluss hatte der stark auftretende Max Schmidle den Siegtreffer auf dem Schläger, verzog mit der Rückhand allerdings knapp über das Tor. Eine Kaufbeurer Powerplaysituation zwei Minuten vor Schluss verlief ebenfalls ohne Torerfolg, sodass der ESVK nach 60 Minuten erneut nicht zu schlagen war und das Spiel in die Verlängerung ging. In dieser konnte sich erst Vajs gegen Kelly auszeichnen, dem immer größer werdenden Druck der Steelers hielten die Joker jedoch nur bis zur 64. Minute Stand, ehe Wrigley Vajs zum 2:3 Siegtreffer überwand.

In der anschließenden Pressekonferenz hob Gästetrainer Gaudet hevor, wie schwierig es sei, in Kaufbeuren zu spielen, und haderte vor allem mit dem Anschlusstreffer von Daniel Oppolzer, der Kaufbeurehn zurück ins Spiel brachte. Ein Sonderlob erhielt Stefan Vajs, der überragend gespielt habe.

Mike Muller war mit seiner Mannschaft zufrieden: "Wir haben gut gespielt, bis zum Schluss gefightet und genau das gemacht, was ich von den Jungs verlange. Wir spielen eigentlich gutes Hockey, aber das wir am Ende wieder nicht gewinnen konnten ist schon etwas frustrierend." Max Schmidles Leistung hob Muller gesondert hervor, der trotz Fußverletzung eine überragende Partie ablieferte.

Auch Daniel Menge war mit der gezeigten Leistung der Mannschaft äußest zufrieden. "Wir haben ein starkes Spiel gemacht, es ist nur schade, dass wir am Ende wieder verloren haben. Ein besonderes Lob geht an unsere Fans, die uns während des ganzen Spiels phantastisch unterstützt haben."

Tore: 0:1 (5.) ÜZ Pinizzotto (Wrigley,Auger), 0:2 ÜZ (19.) Sommerfeld (Auger, Wrigley), 1:2 (20.) Oppolzer (St. Jacques), 2:2 (25.) ÜZ Woidtke (Burnell, Versteeg), 2:3 (64.) Wrigley (Kelly, Steingroß)

Aufstellung ESVK:

Vajs – Henne
Versteeg – Heider
Bergmann – Woidtke
Stein – Baldwin
Messing
Oppolzer – St.Jacques – Burnell
Menge – Baindl – Fröhlich
Schmidle – Thomas – Schäffler
Lukes - Pfaffengut - Hadraschek

Strafminuten: ESVK 8 - Bietigheim 10

Schiedsrichter: Kopitz

Foto: Lahr-Fotografie

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