Joker drehen mit unglaublicher Moral verloren geglaubtes Spiel

Zwischenstand nach vierzig Minuten 1:3 - Wende innerhalb 73 Sekunden


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Was für ein unglaubliches Spiel der Joker! Vor nur 1.370 Zuschauern im Gefrierschrank SparkassenArena drehten die Joker ein schon verloren geglaubtes Match mit einer tollen Energieleistung im letzten Drittel und gewannen gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 5:3.
Ken Latta schonte den angeschlagenen Andrew McPherson. Für ihn stürmte wie erwartet Mark Soares. Nach zwei klaren Niederlagen gehörten die Gäste nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern der Joker.
Bereits nach drei Minuten sah es erneut nach einem schwarzen Tag für die Kaufbeurer aus. Sergej Janzen verwandelte einen Abpraller im Fallen zum 0:1 für die Gäste. Auch in der Folge hatten die Pinguins mehr vom Spiel, während sich die Joker schwer taten, die sichere Defensive der Gäste in Verlegenheit zu bringen. Kevin Saurette sowie Andrej Teljukin hätten das Ergebnis durchaus noch ausbauen können.

Auch im zweiten Abschnitt kamen zunächst die Nordseestädter besser ins Spiel und hatten durch Dimitri Litesov die erste hochkarätige Torchance. In der Folge brachte Schiedsrichter Haupt zunehmend die heimischen Zuschauer gegen sich auf, da er bei den Gästen einige Nicklichkeiten übersah. So hätte bei angezeigter Strafzeit für Bremerhavens Teljukin durchaus noch eine weitere Strafe für einen Gästeakteur ausgesprochen werden können.
Doch das schien die Joker nicht sonderlich zu interessieren. Denn nur 22 Sekunden später nutzte Torjäger Brady Leisenring eine schöne Vorarbeit von Christian Grosch zum 1:1 Ausgleich. Nur wenige Augenblicke zuvor hatte Stefan Vajs seine Mannschaft nach einem Break der Gäste in Unterzahl mit einer starken Parade vor einem höheren Rückstand bewahrt. Nach einem schwachen ersten Drittel hatten sich die Kaufbeurer inzwischen gesteigert und boten den frierenden Zuschauern von nun an ein Spiel auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten. Aber weder Chris Stanley auf Gästeseite noch Daniel Menge bei einem Konter konnten den Puck zur Führung im Tor unterbringen.

Nach 35 Minuten prallten plötzlich Mark Soares und Carsten Gosdeck in der neutralen Zone übel zusammen. Der Bremerhavener Stürmer krümmte sich vor Schmerzen und wurde mit der Trage vom Eis gebracht. Nachdem im ersten Drittel bereits Patrik Beck mit dem Kopf gegen die Bande geprallt war, fiel bereits der zweite Gästeakteur während der Partie verletzungsbedingt aus. Von dieser Seite wünschen wir auf alle Fälle beiden Spielern eine gute Genesung! Mark Soares dagegen wurde von Schiedsrichter Haupt mit einer 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe zum Duschen geschickt. Und die Gäste nutzten diese Chance eiskalt aus. Nur eine Minute später vernaschte Litesov zwei Kaufbeurer Verteidiger und brachte den Puck sehenswert zum 1:2 im Kreuzeck unter. Da die große Strafe gegen Soares nicht gelöscht wurde, blieben den Jokern weitere vier Minuten in Unterzahl nicht erspart. Zweimal wurde es im Anschluß äußerst brenzlig vor dem Kaufbeurer Tor durch einen Schlagschuß von Fatyka sowie einen Schlenzer durch Andrej Teljukin. Doch eine Zeigerumdrehung später lag die Scheibe dennoch zum 1:3 erneut im Kaufbeurer Kasten. Alexander Janzen verlud Torhüter Vajs und netzte im kurzen Eck ein. Da die Joker sich bislang eher wenig hochkarätige Chancen herausgearbeitet hatten, schien dieser Treffer bereits so etwas wie eine Vorentscheidung zu bedeuten.

Ken Latta hatte in der Pausenansprache wohl die richtigen Worte gefunden. Denn nach nur drei Minuten war der Anschlußtreffer zum 2:3 erneut durch Leisenring zu verzeichnen. Die Rot-Gelben schnürten die Gäste jetzt mehr und mehr in deren Drittel ein und hatten hochkarätige Ausgleichschancen. Scheiterte noch Rob McFeeters aus spitzem Winkel an Torhüter Jaeger, machte es Neuverteidiger Carl Hudson Sekunden später besser. Bei dessen platziertem Schlenzer passte aber auch kein Haar mehr zwischen dem Kreuzeck und der Hartgummischeibe. Und nur eine Minute später nutzten die Joker eine Strafe für die Gastgeber, um das Spiel völlig zu drehen. Nach wunderschönem Paß von Levi Nelson stand Kapitän Christof Assner goldrichtig und vollstreckte zur erstmaligen Führung. Die Joker ließen die Gäste überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen. Besonders Levi Nelson spielte mehrere Male mit den Pinguins Katz und Maus. Als die Gäste Sekunden vor dem Ende Torhüter Jaeger vom Eis nahmen, erlöste Levi Nelson seine Farben mit einem Schuß ins verwaiste Tor zum entscheidenden 5:3.

Die Pressekonferenz zum Spiel gibt es jetzt auf Wir sind Kaufbeuren

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