Nichts für schwache Nerven – Joker ringen Heilbronner Falken nieder

4:3 Sieg nach Zwei-Tore-Rückstand, Führung in der Play-Down-Serie


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Nach einem hart umkämpften 4:3-Erfolg vor 1.083 Zuschauern gehen die Kaufbeurer Buron Joker in der Play-Down-Serie gegen die Heilbronner Falken mit 1:0 in Führung. Wie von Uli Egen angekündigt, sahen die Zuschauer eine andere Kaufbeurer Mannschaft, wobei auch die Gäste einen deutlich engagierteren Auftritt hinlegten.

Bereits nach nur 15 Sekunden setzte sich der reaktivierte Michael Hackert von den Gästen auf dem rechten Flügel durch und sorgte mit dem frühen 0:1 für die kalte Dusche. Die Joker hatten sich für diese Partie viel vorgenommen, wirkten nach dem frühen Gegentor allerdings erst einmal beeindruckt. In der Folge war es ein typisches Play-Down-Duell mit viel Kampf und Krampf sowie wenigen Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Die Joker waren zwar immer bemüht, zwingende Torchancen herauszuspielen, bissen sich aber ein ums andere Mal die Zähne am schwer zu durchbrechenden Abwehrriegel der Gäste aus. Nach etwa zehn Minuten hatten die Joker die größte Ausgleichschance, als Alexander Thiel vor dem Tor in gute Schussposition kam, doch Ersatzkeeper Lehr den Schuss gerade noch so über das lenken konnte. Als wenig später Kapitän Michael Kreitl auf die Strafbank musste, wäre den Gästen beinahe das zweite Tor gelungen. Doch die Joker hatten beim Pfostentreffer von Mrazek das Glück auf ihrer Seite. Als die Gastgeber wieder komplett waren, machten sie erneut Druck, verloren aber im Angriff die Scheibe, was der agile Hackert erneut für einen Gegenstoß nutzte und allein auf Torhüter Vajs zulief. Doch der Kaufbeurer Torhüter hat mittlerweile längst seine alte gute Form gefunden und konnte nicht nur diesen Alleingang, sondern auch den Nachschuss abwehren. Wenige Sekunden später war allerdings auch er machtlos, als Ackermann einen Abpraller ausnutzte, um seine Farben mit 2:0 in Führung zu bringen.

Im Mitteldrittel wurde die Überlegenheit der Joker immer drückender. Nachdem zunächst Max Schmidle einen hüpfenden Abpraller nicht im Gästetor unterbrachte, ergab sich durch eine Strafzeit für die Gäste die große Chance, um wieder heranzukommen. Und dieses Powerplay spielten Egens Mannen hervorragend. Nachdem zunächst noch Alex Thiel nach einem tollen Pass von Stephen Schultz am stark reagierenden Gästetorhüter Lehr scheiterte, spielten die Joker die Überzahl ruhig zu Ende. Schließlich wurde in Verteidiger Matti Näätänen der freie Mann gefunden, der die Scheibe zum umjubelten Anschlusstreffer im Heilbronner Gehäuse unterbrachte. Doch die Gäste steckten nicht auf und hätten durch PJ Fenton wenige Zeigerumdrehungen später beinahe den alten Abstand wieder hergestellt. Eine anschließende Strafzeit überstanden die Kaufbeurer dank eines gut reagierenden Vajs unbeschadet. Drei Minuten vor der zweiten Pausensirene hatte Konstantin Firsanov mit einer tollen Direktabnahme den Ausgleich auf der Kelle. Sein Schuss strich jedoch äußerst knapp am Tor vorbei. Doch nur eine Minute später glich die SparkassenArena einem Tollhaus, als Maury Edwards den am langen Pfosten lauernden Kapitän Michael Kreitl fand, der locker den Puck zum absolut verdienten Ausgleich über die Linie drückte.

Als die Kaufbeurer zu Beginn des letzten Drittels gerade eine Unterzahlsituation überstanden hatten, fuhren sie einen eiskalten Konter, den Stephen Schultz zur erstmaligen Führung abschloss und damit das Spiel komplett drehte. Doch die Gäste hatten sich noch lange nicht aufgegeben und glichen nur wenige Zeigerumdrehungen erneut durch Ackermann wieder aus. Das brachte die Joker, die weiter viel Druck machten, jedoch nicht aus dem Konzept. Erneut drängten sie auf den Führungstreffer, der Jakub Körner beinahe gelungen wäre, als sein Schlagschuss aus der Fanghand von Torhüter Fehr rutschte und um Zentimeter am Tor vorbeikullerte. Sieben Minuten vor dem Ende wurden die Joker für ihren kämpferischen Einsatz doch noch belohnt. Nachdem sich Alex Thiel im gegnerischen Drittel die Scheibe erkämpfte hatte, brachte Sami Ryhänen nach mehreren Stationen im Nachschuss den Puck zum viel bejubelten 4:3 im Heilbronner Tor unter. Nur eine Minute später bekamen die Zuschauer auch noch einen äußerst sehenswerten Boxkampf zwischen Hans Detsch und Patrick Baum zu sehen, den der junge Kaufbeurer Stürmer nach Punkten und mit großem Applaus gewann. Bereits 128 Sekunden vor dem Ende nahm Gästetrainer Pavlov seinen Torhüter vom Eis, um dem Spiel noch einmal eine Wende geben zu können. 50 Sekunden vor dem Ende hätte Alex Thiel schon alles klar machen können, doch sein Schuss aufs leere Tor landete lediglich am Pfosten. Doch dies sollte sich nicht mehr rächen, da die Joker mit etwas Glück und Geschick den Vorsprung über die Zeit brachten.

Gästetrainer Pavlov hatte eine typische Achterbahnfahrt gesehen. Sein Team hatte gut angefangen, sich aber durch unnötige Strafzeiten die Initiative abnehmen lassen. Er sah die Joker geduldiger und cleverer und damit als verdienten Sieger.

Uli Egen haderte mit dem frühen Gegentor, das nicht verkraftet wurde. Doch seine Mannschaft habe sich nicht aufgegeben und mit einem guten Teamgeist nach dem Ausgleich das Spiel dennoch verdient gewonnen. Beide Torhüter hatten seiner Meinung nach beide Teams lange im Spiel gehalten.

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