Erneut wird engagierte Vorstellung der Joker nicht mit Punkten belohnt

Beeindruckende 3.003 Zuschauer in Kempten – Fehlende Routine und Cleverness machen sich bemerkbar


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Im Gegensatz zu den beiden vorangegangen Spielzeiten entwickeln sich die Hannover Indians zu alles andere als einem Lieblingsgegner für die Joker. Rein von der Tabelle her könnte man die Niedersachsen durchaus zu den direkten Gegnern um einen Play-Off-Platz zählen. Allerdings liegt die Mannschaft von Christian Künast den Jokern im direkten Vergleich überhaupt nicht. So auch am heutigen Abend, als die Gäste vor einer tollen Kulisse mit 3.003 Zuschauern im Kemptener Eisstadion mit einem knappen 2:1 Sieg alle drei Punkte mit auf die lange Heimreise nahmen.

Vor toller Kulisse hatten die Joker zunächst ein wenig Anpassungsprobleme. Die Gäste kombinierten munter nach vorn und hatten durch Gerbig und McDonough die ersten Möglichkeiten dieser Partie, die allerdings eine sichere Beute von Stefan Vajs wurden. In der Folge waren die Joker sehr bemüht und engagiert, fanden zunächst aber kaum einen Weg durch die engmaschige Defensive der Indians. Louke Oakley und Dominic Krabbat brachten Gästekeeper Holmgren nur wenig ins Schwitzen. Doch mit zunehmender Spielzeit wurden die Aktionen der Gastgeber strukturierter und zwingender. Carl Hudson, Stefan Goller und Maximilian Forster hätten bereits für eine Kaufbeurer Führung sorgen können. Nachdem ein Handgelenkschuss von McDonough nur knapp am Kaufbeurer Tor vorbei strich, fiel nach einer Viertelstunde beinahe im Gegenzug endlich der Führungstreffer für die aufopferungsvoll kämpfenden Joker. Daniel Menge bediente mit einem tollen Pass Hans Detsch, der, mit dem Rücken zum Tor, Goalie Holmgren mit einer tollen Bewegung zum umjubelten Führungstreffer verlud.

Das Mitteldrittel wurde allerdings mehr und mehr von den Gästen dominiert. Zwar erarbeiteten sich die Rot-Gelben durch Krabbat und Winkler die ersten Chancen des Abschnitts, doch ein Powerplay der Gäste sollte eine Drangphase der Indians einleiten. Die Rot-Gelben hatten alle Hände voll zu tun, sich der Angriffe der Indians zu erwehren. Als sich der Ausgleich anzubahnen schien, startete Christoph Fröhlich einen Unterzahlkonter und konnte nur mit unfairen Mitteln gebremst werden, womit Schiedsrichter Heffler auf Penalty entschied. Leider verzog der Youngster den fälligen Penalty knapp übers Tor. Die Gäste machten allerdings weiterhin Druck und prüften regelmäßig den sicheren Jokergoalie Stefan Vajs. Bei der besten Chance der Hausherren durch Markku Tähtinen hatte Gästekeeper Holmgren viel Glück und konnte gerade noch zupacken. Als es schien, dass die Joker die Drangphase der Gäste überstanden hatten, fiel etwas überraschend doch noch der Ausgleich. Ein Schuss von Marius Garten, der allerdings zu wenig attackiert wurde, schlug im Kaufbeurer Tor ein.

Auch im letzten Drittel konnten sich die Joker zunächst nicht richtig aufbäumen. Im Gegenteil, Andrej Salzer hatte die zwingende Chance auf die erstmalige Gästeführung, die Stefan Vajs bravurös vereitelte. Doch nur wenige Zeigerumdrehungen später war der Führungstreffer für die Gäste fällig. Einen schnellen Spielzug über Hemmes und Jelitto vollendete Patrick White zum 1:2 ins lange Eck. Und die Gäste suchten auch in der Folge die Entscheidung, während die Defensive der Joker zusehends in Bedrängnis geriet. Beide Mannschaften suchten nun ihr Heil in der Offensive. Auf Seiten der Joker fand Milos Vavrusa mit zwei guten Schüssen von der blauen Linie seinen Meister in Hannovers Keeper Holmgren. Auf der Gegenseite musste ein Jokerverteidiger den Puck für seinen schon geschlagenen Keeper von der Linie kratzen. Drei Minuten vor dem Ende hätte Andrej Salzer den Jokern beinahe endgültige den Knockout versetzt. Doch sein Schlenzer schrammte nur haarscharf am Kaufbeurer Kasten vorbei. Als die Gäste drei Minuten vor dem Ende ihre erste Strafzeit aufgebrummt bekamen, nahm Ken Latta eine Auszeit, um sein Team auf die wichtige Endphase einzuschwören. Doch auch nach Herausnahme von Stefan Vajs konnten selbst beste Chancen durch Menge, Vavrusa und Hudson nicht zum Ausgleich genutzt werden, womit es beim 1:2 auch nach 60 Minuten blieb.

Dementsprechend erleichtert war Gästecoach Christian Künast nach dem Spiel in der Pressekonferenz. Er bescheinigste den Joker einen aufopferungsvollen Kampf und zeigte sich aufgrund des Laufes seines Teams zufrieden.

Ken Latta haderte indessen mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft und sprach hier vor allem den vergebenen Penalty sowie die riesige Ausgleichschance durch Daniel Menge kurz vor Schluß an.

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