Joker verdienter Derbysieger vor Rekordkulisse

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In einem rassigen und dramatischen Allgäuer Derby behielten gestern Abend die Buron Joker in der ausverkauften Sparkassen Arena knapp aber verdient mit 4:3 die Oberhand. Vor dieser Rekordkulisse starteten die Gastgeber sichtlich nervös und begingen einige Leichtsinnsfehler. Einen bestraften die Gäste aus Füssen mit dem 0:1 in der 7. Minute, als Eric Nadeau in Überzahl nach einem Schuss von Tom Fiedler, den Martin Fous durch die Beine rutschen ließ, abstaubte. Die Joker wirkten ob des Gegentores aber nicht geschockt und drängten Ihrerseits auf den Ausgleich. Als der im ersten Drittel überragende Topscorer der Füssener Leoparden, Garrett Festerling, in der zehnte Spielminute nicht am Einschuss gehindert werden konnte, erhöhten die Gäste auf 0:2.Einige Zuschauer hatten aufgrund dieses Spielstandes wohl schlechte Erinnerungen an das erste Allgäuer Derby in Kaufbeuren. Doch die Mannschaft von Maurizio Mansi ließ sich nicht beirren und nahm Goalie Irrgang unter Dauerbeschuss. Der Füssener Torhüter wuchs in dieser Zeit über sich hinaus. Doch bei Kaufbeurer Überzahl war auch er machtlos, als Jordan Webb aus spitzem Winkel den Puck unter großem Jubel der Zuschauer zum Anschlusstreffer im Kasten unterbrachte. Nur eine Minute später wanderte der Kaufbeurer in Füssener Diensten, Markus Vaitl, auf die Strafbank und das heimische Publikum fieberte dem Ausgleich entgegen. Doch kleine Unachtsamkeiten in der Joker-Defensive begünstigten Ruslan Bezshchasnyys Tor zum 1:3. Dieses Ergebnis war der Stand zur ersten Drittelpause. Die Joker versuchten ab diesem Zeitpunkt mit Erfolg, vor allem die Topspieler der Grenzstädter, mit fairem Körpereinsatz zu bremsen, das diesen überhaupt nicht behagte. Gleich zu Beginn des zweiten Drittels nutzte Kapitän Thorsten Rau eine Unachtsamkeit in der Füssener Verteidigung zum so wichtigen Anschlusstreffer, als er cool Irrgang tunnelte. Die Sparkassen Arena kochte nun, die Stimmung war auf dem Siedepunkt. Erst Recht, als Robert Paule erneut in Überzahl der Ausgleich gelang. Kurz darauf traf Benjamin McLeod nur die Latte des Füssener Tores. Als Jordan Webb nach etwas mehr als 34 Minuten erneut aus spitzem Winkel zum 4:3 einnetzte, war die Wende endgültig geschafft. Gegen Ende des zweiten Drittels drängten die Joker die Leoparden immer wieder in deren Verteidigungshälfte, allerdings blieb ein weiterer Torerfolg versagt. Das letzte Drittel war von einigen Strafzeiten geprägt, mehrheitlich mussten die Gastgeber auf dem Sünderbänkchen Platz nehmen. Aufgrund der bekannten Überzahlstärke der Gäste, mussten die Zuschauer noch mächtig zittern, vor allem, als sich die Joker volle zwei Minuten lang mit drei Feldspielern gegen fünf Füssener erwehren mussten. Doch die zweitbeste Unterzahlmannschaft der Oberliga machte in dieser Phase Ihre Aufgaben ausgezeichnet. Unmittelbar, nachdem die letzte Strafe abgelaufen war, fuhr Lubos Velebny, von der Strafbank kommend, allein auf Torhüter Irrgang zu und hatte diesen bereits ausgespielt. Doch konnte er wohl trotzdem den Puck nicht im Tor unterbringen. Schiedsrichter Hascher entschied sich auf jeden Fall dafür, das Tor nicht anzuerkennen. Wenige Sekunden später traf Andreas Pufal nur den Pfosten. Auch die Herausnahme des starken Irrgang etwa eine Minute vor Schluss gab dem Spiel keine Wende mehr. So war der Jubel nach der Schlusssirene groß, als feststand, dass der ESV Kaufbeuren in dieser Saison seinen ersten Derbyerfolg feiern durfte. Man kann nur hoffen, dass bei 4.600 Zuschauern, die einen begeisternden Fight erlebten, in der Zukunft einige Zuschauer mehr bei den Spielen zugegen sein werden. Die Kaufbeurer Mannschaft zeigte tolles Eishockey und hätte es auf alle Fälle verdient!

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