Lange Gesichter nach dem letzten Derby für die Joker...

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Vor 3.081 Zuschauern verlieren die Joker in der Verlängerung mit 3:4 das Ostallgäuer Derby gegen den EV Füssen. Die Joker verpaßten es im ersten Drittel, aus einer klaren Überlegenheit und mehreren Überzahlsituationen allein in den ersten Minuten zu einer klareren Führung als dem 1:0 nach nur 59 Sekunden durch Jordan Webb zu kommen. Dieser verwertete einen Abpraller nach einem Schuß von der blauen Linie von Manuel Wintergerst zur frühen Führung. Nur Sekunden später hatte Emil Ekblad die Riesenchance, gleich auf 2:0 zu erhöhen, verzog allerdings knapp. Anschließend schwächten sich die Gäste mehr und mehr selbst, doch auch insgesamt eineinhalb Minuten doppelte Überzahl sollte den Jokern nicht reichen, die knappe Führung auszubauen. Doch auch die Gäste konnten eine doppelte Überzahl nicht nutzen, auch weil Fritz Hessel nach neun Minuten eine sensationelle Parade zeigte und den Puck noch von der Linie kratzen konnte. Nachdem Daniel Rau wenig später der Pfosten im Wege stand, konnte auch Derek Switzer nach tollem Paß von Rob McFeeters die Scheibe nicht im Tor von Andre Irrgang unterbringen. Somit ging es mit einer hochverdienten Führung für die Hausherren zum ersten Pausentee. Im zweiten Drittel wurden die Gäste mehr und mehr besser, obwohl das Chancenverhältnis in etwa ausgeglichen blieb. Nachdem Fritz Hessel ein gefährliches Break der Gäste noch stoppen konnte, war es wenige Sekunden später passiert. Björn Friedl drückte den Puck zum Ausgleich über die Linie. Doch im direkten Gegenzug erkämpfte sich Kevin Saurette im gegnerischen Drittel die Scheibe und passte auf Jordan Webb, der allein vor Andre Irrgang seine Klasse ausspielte und den Goalie gekonnt zum erneuten Führungstreffer verlud. In der Folgezeit neutralisierten sich beide Mannschaften gegenseitig und es schien, dass kein weiterer Treffer in diesem Drittel mehr fallen wollte. Doch zehn Sekunden vor Schluß zeigte sich die Kaufbeurer Abwehr nicht konsequent genug und hinderte Andrej Naumann zu wenig, der doch noch den Ausgleich markierte. Gleich zu Beginn des Schlußabschnitts kassierte Robert Paule in einer wichtigen Phase eine Strafzeit, doch das Penaltykilling der Gastgeber zeigte sich bis dato besonders stark. Als kurz darauf Füssens Ziegler auf die Strafbank musste, hatten die Joker die große Möglichkeit, um erneut in Führung zu gehen. Doch nach einem schlampigen Paß im Angriffsdrittel sprintete David Burgess dazwischen und lief allein auf Fritz Hessel zu und konnte den Puck etwas glücklich zum 2:3 im Tor unterbringen. Ganz wichtig, dass noch während dieser Überzahl der Ausgleich fiel. Kevin Saurette fasste sich ein Herz und hämmerte den Puck zum umjubelten Ausgleich in die Maschen. Wenig später stockte den Zuschauern der Atem, als der Puck aus dem Gewühl an den Innenpfosten des Kaufbeurer Kastens prallte und gerade noch von der Linie gekratzt werden konnte. Das Spiel wurde nun zusehends ruppiger, sicherlich auch, da das Schiedsrichtergespann urplötzlich jede Menge unfairer Aktionen auf beiden Seiten durchgehen liess. Die große Chance, um Derby zu entscheiden, hatte vier Minuten vor Schluß Kevin Saurette. Im eigenen Drittel luchste er einem Füssener die Scheibe ab und fuhr allein auf Andre Irrgang zu. Leider entschied der Torhüter der Leoparden dieses Duell für sich. Nachdem das Unparteiischengespann viele Aktionen durchgehen liess, zeigte es sich 42 Sekunden vor Schluß wieder von einer völlig anderen Seite. Jordan Webb kassierte eine absolut diskussionswürdige Strafe. Zwar überstanden die Joker diese Unterzahl während der regulären Spielzeit, doch nachdem in der Verlängerung auf beiden Seiten ein Spieler weniger aufs Eis durfte, nutzte Ricky Helmbrecht den Platz und entschied das sechste und vorerst letzte Derby für die Gäste vom EV Füssen. In der anschließenden Pressekonferenz sprach Gästecoach Dave Rich von einem sehr wichtigen Sieg für seine Mannschaft, die ein schwaches erstes Drittel mit vielen Strafen gezeigt habe. Marcus Bleicher hatte schon bessere Derbies gesehen. Der Knackpunkt war für ihn die ersten zehn Minuten, als die Joker es versäumten, bei häufiger Überzahl eine klarere Führung zu erzielen. Seiner Meinung nach habe der Schiedsrichter mit der umstrittenen Strafzeit das Spiel entschieden.

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