Auswärtssieg ebnet Chance auf Klassenerhalt

Konzentrierte Auswärtsleistung in Spiel 5 führt zu 0:4 Sieg und Serienführung


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Am heutigen Abend legte der ESV Kaufbeuren den Grundstein für die riesige Möglichkeit auf den Klassenerhalt am Sonntag. Mit 4:0 gewann man souverän in Heilbronn und nutzte das Momentum aus dem fünftlängsten Spiel der deutschen Eishockeygeschichte eiskalt aus.

Die Mannen von Trainer Juha Nokelainen begannen das Spiel vor 1842 Zuschauern, davon rund 120 Schlachtenbummler aus dem Allgäu, wie die Feuerwehr. Nur 18 Sekunden waren gespielt, da klingelte es zum ersten Mal im Kasten von Florian Proske. Jordan Knackstedt nahm den Puck in der Ecke auf und legte Michael Fröhlich vor, der völlig frei auf Proskes Reaktion wartete und dann einschob. In der Folge zerstörten mehrere Unterzahlspiele den Spielfluss, doch der ESVK ließ sich nicht beirren und startete beginnend in der 15. Minute eine Druckphase. Chance um Chance wurde herausgespielt, doch sollte es beim 0:1 bleiben.

Das Mitteldrittel begann turbulent. Die Falken wollten es nun wissen und machten einigen Druck. Die kleinliche Regelauslegung der Schiedsrichter bescherte den Hausherren dann eine doppelte Überzahl. Dabei zeigte sich der ESVK eiskalt. Von einem Lattentreffer Gödtels ließ man sich nicht beirren und als Max Schmidle wieder von der Strafbank zurückkehrte, blockte dieser nicht nur einen Schuss, sondern startete einen 2 auf 1 Konter, bei dem er den Abschluss verzögerte und Proske zum umjubelten Unterzahltreffer überwand. Dadurch lag das Momentum wieder bei den Gästen, die sich nun wieder ein spielerisches Übergewicht erspielten. Auch Kaufbeuren bot sich ab der 36. Minute eine doppelte Überzahl. Nachdem Bergmann seinen Schuss noch an den rechten Innenpfosten hämmerte, nutzte Daniel Menge den Abpraller vom linken Bullypunkt. Somit stand es nun 0:3. Wenn die Käthchenstädter dann doch gefährlich vor das Tor von Stefan Vajs kamen, war dieser mit unglaublichen Paraden zur Stelle. So bewahrte er den Vorsprung in der 40. Minuten durch drei Glanztaten innerhalb weniger Sekunden gegen Marvin Krüger, Dustin Cameron und Thomas Gödtel. Heilbronn hätte in dieser Situation ein Tor machen müssen und Kaufbeuren war gewarnt vor dem Start des letzten Drittels, bei dem die Falken eine Minute in Überzahl agieren konnten.

Die erste Chance des Schlussdrittels hatten aber nicht die Hausherren, sondern nach dem Ablauf der Strafe Daniel Menge, der allerdings an Proske scheiterte. Eine bessere Gelegenheit bot sich dann in der 45. Minute Michael Kreitl, doch dessen Abfälscher wehrte Proske mit der Stockhand ab. Brenzlig wurde es dann auf der Gegenseite, als in höchster Not der Puck einschussbereit vor dem Tor lag und in letzter Sekunde weggeschlagen wurde. Die Unterländer versuchten nochmal Druck zu machen und nur kurz darauf tauchte Sergej Janzen frei vor Vajs auf, doch der Torhüter parierte. Durch unnötige Strafen machten sich die Falken fortan das Leben selber schwer und die Nerven gingen durch. So kassierte Co-Trainer Luigi Calce eine halbe Minute vor dem Schluss eine zwei Minuten Bankstrafe und eine Spieldauerstrafe, weil er mit einer Abseitsentscheidung nicht einverstanden war. Damit war der Sieg und die erstmalige Serienführung nun endgültig besiegelt, doch acht Sekunden vor dem Ende fand das Spiel noch seinen unrühmlichen Höhepunkt, als Dustin Cameron vor lauter Frust Martin Heider den Stock mit voller Wucht in die Kniekehle schlug und folgerichtig eine Matchstrafe kassierte, die mindestens ein Spiel Sperre zur Folge hat. Das Spiel war aber jedoch noch nicht beendet, denn Tim Richter stocherte den Puck nach dem darauffolgenden Bully noch durch die Beine Proskes zum 0:4 Endstand ins Gehäuse.

Auf der anschließenden Pressekonferenz konnte Juha Nokelainen noch keine genaue Angabe machen, ob Martin Heider am Sonntag wieder spielen kann. Der Finne hob den super Start hervor und lobte die konzentrierte Leistung des ersten Drittels. Zudem lobte er das Unterzahlspiel, welches man gut spielte und „wenn es mal nicht funktionierte, war Stefan Vajs zur Stelle." Der Fokus liege aber nun bereits auf Sonntag, so Nokelainen, der noch ein schweres Stück Arbeit sieht.
Gerd Wittmann sah Falken, denen das Mittwochsspiel noch mehr in den Knochen steckte und die auch vom frühen Gegentor nicht wachgerüttelt wurden. Er bemängelte die unnötigen Stockfouls, die daraus resultierten, dass man hinten dran hing und nicht lief. Zudem habe Cameron dem Team wohl mit seinem Stockschlag einen „Bärendienst" erwiesen. Am Sonntag wolle man alles geben und „auf ein Wunder hoffen", so der gebürtige Allgäuer.

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