"Wir haben lauter gute Jungs im Team"

Stevan Vajs über seinen 2-Jahresvertrag und warum er sich mit Jannik Woidtke duelliert


Geschrieben von

esvk.de: Stefan, Du hast vor der Saison einen 2 Jahresvertrag beim ESVK unterschrieben, was waren deine Beweggründe, dich gleich für 2 weitere Jahre an den ESVK zu binden?

Stefan:
 "Ein Grund für mich, für 2 Jahre in Kaufbeuren zu Unterschreiben, war unter anderem die Vertragsverlängerung von Trainer Ken Latta, in dem ich einen guten Förderer habe. Er schenkt mir auch stets das vollste Vertrauen, was natürlich auch wichtig ist. Außerdem hat im ersten Jahr hier in Kaufbeuren das sportliche sowie private Umfeld absolut gepasst. Meine Familie und ich fühlen uns in unserem Wohnort in Germaringen, wo wir auf einem Bauernhof wohnen, sehr wohl. Dazu kommt auch noch, dass unser großer Sohn mittlerweile eingeschult wurde und wir ihm nicht nach einem Schuljahr schon einen Schulwechsel zumuten wollten."

esvk.de: Wenn wir gerade schon bei der Familie sind, was machst du denn in deiner Eishockeyfreien Zeit alles?

Stefan:
 "Wir unternehmen viel Zusammen, machen zum Beispiel diverse Ausflüge. Hauptaugenmerk liegt hier dabei die Kinder zu „bespaßen". Da gibt es zu Hause in Germaringen auch genügend Möglichkeiten, unter anderem Spielen wir gern ein wenig Hockey im Hof."

esvk.de: Letzte Saison hast du alle 48 Hauptrundenspiele sowie die 4 Playoff-Spiele für den ESVK bestritten. Dieses Jahr hast du dann, im Gegensatz zur letzten Saison, mit Stefan Horneber einen erfahrenen Partner an deine Seite bekommen. Welche Konstellation gefällt dir persönlich denn besser.

 Stefan: "Die jetzige Konstellation ist schon die angenehmere. Letztes Jahr war der Druck schon hoch. Es war klar, dass ich mich nicht verletzen darf. Genauso sollte ich mir auch keine Schwächephase erlauben. So ist es jetzt vom Kopf her schon einfacher, man weiß wenn man eine kleinere Verletzung hat, dass man zur Not auch mal pausieren kann und sich erholen kann. Trotz alle dem, will man natürlich auch soviel wie möglich spielen."

esvk.de: Vor der Saison hat Trainer Ken Latta gesagt, dass ihr beiden euch solange abwechselt bis sich einer als der Bessere erweist. Ist da schon eine Entscheidung gefallen?

Stefan:
 "Nach dem Rosenheim Spiel hat Ken Latta mir mitgeteilt, dass ich ab sofort die Nummer Eins bin. Was mich natürlich sehr gefreut hat."

esvk.de: Der bisherige Saisonverlauf war sehr durchwachsen. Überzeugenden Auftritten gegen Weißwasser, Rosenheim und Dresden, folgten weniger Überzeugende Auftritte gegen Crimmitschau, Bietigheim oder den SC Riessersee. Woran liegt dies deiner Meinung nach?

Stefan: 
"Wir sind ein sehr junges Team, hier fehlt es dem ein oder anderen natürlich auch noch an Erfahrung. Einige Spielen auch ihr ersten Jahr in der 2. Bundesliga, das macht auch einiges aus. In der Verteidigung müssen oftmals Doppelschichten gefahren werden, da ist es auch ganz normal, dass ab und an mal die Konzentration nachlässt und dadurch eben auch Fehler passieren. Ich denke aber, dass es ein Findungsprozess ist - umso mehr Spiele wir miteinander machen, desto besser wird es werden."

esvk.de: Am vergangen Sonntag habt ihr ja, sagen wir mal doch etwas überraschend beim Tabellenführer in Landshut mit 3:2 gewonnen. Durch diesen Sieg solltet ihr ja auch wieder etwas Selbstvertrauen getankt haben?

Stefan: 
"Ja auf alle Fälle. Wir hatten ja leider 4 Spiele in Folge verloren. Da geht natürlich einiges an Selbstvertrauen verloren. Daher waren dieser Sieg und die dazugehörenden 3 Punkte natürlich sehr wichtig für uns. Super war in Landshut auch wieder die lautstarke Unterstützung die wir durch unsere mitgereisten Fans hatten."

esvk.de: Die Stimmung in der Mannschaft scheint ja, von außen betrachtet und was man immer so hört, sehr gut zu sein bei euch in der Mannschaft?

Stefan: 
"Ja das stimmt absolut. Wir haben lauter gute Jungs im Team. Da sind keinerlei Quertreiber dabei, aber das hat uns ja im letzten Jahr schon ausgezeichnet. Ich persönlich habe oftmals viel Spaß mit Jannik Woidtke. Er kommt ja aus Düsseldorf, und ich aus Köln, da ziehen wir uns immer gegenseitig mit „unseren Fußballmannschaften" Fortuna Düsseldorf und 1.FC Köln auf."

esvk.de: Am Sonntag spielt ihr gegen die Lausitzer Füchse, da steht euch dann wieder eine lange Busfahrt bevor. Wie vertreibst du dir denn die Zeit auf diesen langen Auswärtsfahrten?

Stefan: 
"Auf der Hinfahrt zu den Spielen lese ich viel, zurzeit sind hier bei mir die Allgäu Krimis um Kommissar Kluftinger angesagt. Ab und an schaue ich auch Filme oder schlafe ein wenig. Auf der Rückreise spielen wir dann meist 2 bis 3 Stunden Karten. Danach wird meist geschlafen, das geht bei uns im Bus auch sehr gut, da wir Klappmatratzen an Bord haben, die man gut am Boden auslegen kann."

esvk.de: Hast du eigentlich ein sportliches Vorbild?

Stefan:
 "Als Kind war Peppi Heiß mein Vorbild. Ihn spielen zu sehen hat mich auch dazu motiviert Eishockeytorhüter werden zu wollen. Heute habe ich keine Vorbilder mehr. Es gibt zwar immer wieder Torhüter von denen man sich gut was abschauen kann, aber ich habe eben kein spezielles Vorbild mehr."

esvk.de: Eishockey- und Fußballtorhütern sagt man ja gerne mal nach, dass sie einen bestimmten „Tick", „Masche" oder auch Rituale haben. Wie schaut es da bei dir aus?

Stefan:
 "Also was die Ausrüstung angeht, da ziehe ich immer alles in derselben Reihenfolge an. Im Spiel selber berühre ich vor jeden Bully mit der Fanghand und mit meinen Schläger den Pfosten, bevor ich dann zum Bully nach vorne fahre."

esvk.de: Stefan, vielen Dank dafür das interessante und ausführliche Interview.

Stefan:
"Bitte. Sehr gerne!"


Das Interview führte Philippe Bader für esvk.de und die Stadionzeitung vom 04.11.11

Zurück

ESVK-Aktuell

ESVK-Aktuell